Die neuen Untertests im MedAT 2014
Die Med-Unis haben sich ein paar Hürden mehr einfallen lassen, um nur die Schnellsten, Klügsten und Besten rein zu lassen. Sie nennen sich Akademisches Denken. Geprüft wird die für das Studium essentielle Fähigkeit mit großen Mengen an zum Teil widersprüchlichen Informationen hantieren und daraus eigenständig Schlüsse ziehen zu können. Ab 2014 darf man sich vor drei neuen Untertests fürchten, die da heißen „Implikationen erkennen“, „Argumentieren“ und „Wortflüssigkeit“.
Hallo, liebe Freunde der Medizin und solche, die es werden wollen! Mein heutiger Eintrag richtet sich vor allem an die, die sich im neuen Jahr – wiederholt oder zum ersten Mal – dem großen MedAT stellen wollen. Es gibt nämlich Neuigkeiten! Die Med-Unis haben sich ein paar Hürden mehr einfallen lassen, um nur die Schnellsten, Klügsten und Besten rein zu lassen. Sie nennen sich Akademisches Denken. Geprüft wird die für das Studium essentielle Fähigkeit mit großen Mengen an zum Teil widersprüchlichen Informationen hantieren und daraus eigenständig Schlüsse ziehen zu können. Ab 2014 darf man sich vor drei neuen Untertests fürchten, die da heißen „Implikationen erkennen“, „Argumentieren“ und „Wortflüssigkeit“.
Hier ein kurzer Abriss davon, was da auf euch zukommt:
„Implikationen erkennen“ beim MedAT
„Implikationen erkennen“ soll die Fähigkeit testen, logische Gesetzmäßigkeiten aus zwei Aussagen abzuleiten. Eine Denkaufgabe, über die man im Studium ständig stolpert und die mit genügend Konzentration gut lösbar ist, also keine Angst davor. Ein Beispiel wäre: „Alle Studenten sind Menschen. Einige Studenten sind klug.“ Was kann man daraus nun zwingend schließen? Dass alle Menschen klug sind? Dass einige Menschen klug sind? Dass kluge Menschen zwangsläufig Studenten sind? Und so weiter. Es gibt wie immer fünf Antwortmöglichkeiten, von denen eine richtig ist. Es kann aber auch sein, dass nichts von alledem stimmt und man die Antwort „Keine Schlussfolgerung ist richtig“ wählen sollte. Ganz wichtig ist es, nicht einfach anzukreuzen, was man selbst für richtig hält oder aus eigener Erfahrung weiß! (Also, im Falle unseres Beispiels: Wenn jemand überzeugt ist, nur von Idioten umgeben zu sein, sollte das nicht in seine Lösungsfindung einfließen!) Außerdem sollte man immer davon ausgehen, dass die beiden Aussagen, von denen man ausgeht, immer wahr sind. (Man sollte in diesem Fall also, kurz gesagt, tunlichst keine eigene Meinung haben!)
„Argumentieren“ beim MedAT
Der zweite Neuling im Testfragebogen ist der Untertest „Argumentieren“. Dabei soll man gegenüber einer Aussage und den dazugehörigen dafür sprechenden Argumenten die richtigen Gegenargumente finden. Was „richtig“ in dem Fall bedeutet, hängt von der Meinung der Verfasser des Tests ab, also auch hier ist die eigene Anschauung außen vor zu lassen. Man darf wieder davon ausgehen, dass alle getätigten Aussagen prinzipiell richtig sind. Herausgepickt werden sollen die Argumente, die ausreichen, um den gegenteiligen Standpunkt vollkommen zu entkräften. Sozusagen die Vernichtungsschläge für das Gegenüber. Soll laut den Unis für den Studienerfolg, sowie für den Arbeitsalltag eine zentrale Rolle spielen. Also, zur Übung fangt schon mal an, mit euren Mitmenschen über alles und jeden zu diskutieren.
„Wortflüssigkeit“ beim MedAT
Die dritte Neuerung hat, zugegeben einen gewissen Spaßfaktor. Ob dem Verantwortlichen die Idee dafür über der Rätselspaß-Seite der Kronenzeitung gekommen ist, weiß ich nicht, aber wir dürfen Wortsalat spielen. Die wild durcheinander gewirbelten Buchstaben eines Hauptwortes müssen im Untertest „Wortflüssigkeit“ zu etwas Sinnvollem zusammengesetzt werden. Die Unis wissen anscheinend von Studien, die besagen, dass (ich zitiere) „die Fähigkeit, bereits erworbenes Wissen flexibel und problemlöseorientiert aus dem Gedächtnis abrufen zu können, relevant für die Vorhersage des Studienerfolgs ist.“ Die Sinnhaftigkeit sei dahingestellt, wir müssen uns so und so damit arrangieren. Könnte vielleicht hilfreich sein beim Entziffern von handschriftlichen Mitteilungen von Oberärzten? Ansonsten fällt mir ad hoc kein praxisrelevanter Nutzen ein. Fans von Kreuzworträtseln und Co. dürfen sich jedenfalls freuen. Genauso wie diejenigen, die unter Stress das Kopfrechnen verlernen, denn „Mathematisches Denken“ ist ab sofort zugunsten des „Akademischen Denkens“ gestrichen.