Lesenswertes im Medizinstudium (Teil 2)
Und weiter geht’s mit der Frage: Medizinbücher kaufen, ausborgen oder Wikipedia fragen?
Das letzte Mal habe ich meinen Senf zur Literatur der vorklinischen Fächer abgegeben und ich möchte noch einmal betonen: Es ist mein persönlicher Senf. Es werden mir sicher manche Kollegen widersprechen, deren Lieblingsbücher ich hier vielleicht beleidigt haben mag. Aber ich war selbst schon absolut planlos, was den Bücherkauf anging und froh über jede Meinung, die mir irgendeine Art von Anhaltspunkt geliefert hat.
Und weiter geht’s mit der Frage: Medizinbücher kaufen, ausborgen oder Wikipedia fragen?
Das letzte Mal habe ich meinen Senf zur Literatur der vorklinischen Fächer abgegeben und ich möchte noch einmal betonen: Es ist mein persönlicher Senf. Es werden mir sicher manche Kollegen widersprechen, deren Lieblingsbücher ich hier vielleicht beleidigt haben mag. Aber ich war selbst schon absolut planlos, was den Bücherkauf anging und froh über jede Meinung, die mir irgendeine Art von Anhaltspunkt geliefert hat. Aber man kann über Geschmäcker natürlich nicht streiten, deshalb empfehle ich jedem, vor dem Kauf einen Blick in ein Bibliotheksexemplar zu werfen. Jeder hat andere Präferenzen, der eine mag Wälzer im Jane-Austen-Style, die Zusammenhänge lyrisch ausformulieren, der andere mag‘s kurz und prägnant. Deswegen immer erst vergewissern: Passt das Buch zu mir und meinem Lernstil?
Also, hier noch ein paar meiner Erfahrungen mit Histo, Pharma und Blockbüchern…
Histologie
Wichtig, nicht nur für angehende Pathologen. Bis zum vierten Jahr werdet ihr von der Histologie verfolgt werden, also besorgt euch gute Waffen. Den „Junqueira“ zum Beispiel, vielzitiert in Histovorlesungen und ein verständlich erklärtes Büchlein von annehmbarem Umfang. Dick genug, um alles Wichtige zu enthalten, dünn genug, um nicht in die Flucht zu schlagen. Mit vielen Farbabbildungen und übersichtlicher Gliederung. Es ist in meinem Besitz und den Umstand habe ich auch nie bereut.
Pharmakologie
Meine persönliche Streitfrage. Für mich ist klar, dass jeder angehende Mediziner ein Pharmabuch braucht. Das Problem ist nur das gleiche wie bei Windows-Programmen - kaum hat man eins, ist es veraltet. In solch rasender Geschwindigkeit spuckt die Pharmakologie neue Wirkstoffe und Erkenntnisse aus, dass ich meiner neuen, völlig überarbeiteten Ausgabe in fünf Jahren nicht mehr trauen kann.
Die heilige Schrift der Pharmakologie war ja bis dato der „Aktories“, bis Prof. Freissmuth, dem kein Buch gerecht werden kann, die Sache endlich selbst in die Hand genommen und sein eigenes geschrieben hat. „Den Freissmuth“, nun als neues Standardwerk an der Uni empfohlen, auf seine Studentenfreundlichkeit zu testen (an der Genialität des Werken zu zweifeln würde ich niemals wagen), habe aber bis jetzt nur Positives gehört.
Ich habe dem Aktories die Treue gehalten. Ein wunderbar dickes, zahlreich in der Bibliothek vorhandenes Buch, das man, weil flüssig geschrieben, auch mal zum Einschlafen lesen kann.
Sonst noch erwähnenswert wäre der „Karow“, für ganz Hartgesottene, der in der Optik stark an die sprichwörtlichen Telefonbücher, die man im Medizinstudium bekanntlich auswendig lernen muss, erinnert. Es mag Leute geben, die damit lernen können, ich kann es nicht.
Der „Craskurs Pharmakologie“ (in der Bibliothek zu kriegen) ist, wie der Name schon sagt, zum schnellen Auffrischen vor Prüfungen oder einfach zum Nachschlagen von sowieso schon Gelerntem ganz praktisch, ansonsten aber zu knapp gehalten.
Blockbücher
Da hat man ein Buch, aber irgendwie doch nicht… Blockbücher sind ganz klar eine tolle Erfindung, wenn man genau das lernen will, was zur Prüfung verlangt wird. Vergleichbar mit Fachliteratur sind sie selbstverständlich nicht. Und auch kein Ersatz dafür. Sie sind jedoch gerade für visuelle Lerntypen, die nach Herzenslust drin herumschmieren , zeichnen und anstreichen können, der Garant für eine geschaffte SIP. Besonders die Blockbücher zu Bock 8 (Pathologie) und Block 16 (Pädiatrie) sind, allein schon wegen des riesen Stoffumfanges, sehr ans Herz zu legen. Und ich schau sogar jetzt noch ab und zu hinein.
Der letzte Tipp: Ein gutes Buch zur Inneren Medizin und zur Pathologie im Regal zu haben ist sicher nie verkehrt. Welches das jeweils wäre, kann ich leider auch noch nicht sagen, ich bin noch auf der Suche. Aber wenn ich es gefunden habe, sage ich Bescheid.