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Das Aufnahmeverfahren & der TMS

Du möchtest in Deutschland Medizin studieren? Das Aufnahmeverfahren wirkt auf den ersten Blick einigermaßen kompliziert, und dass es nun reformiert wurde steigert die allgemeine Verwirrung noch einmal. Deshalb erklären wir dir hier genau, wie die Auswahl funktioniert, wie wichtig der Numerus Clausus (NC) noch ist, und welche Rolle der TMS Test oder „Medizinertest“ dabei spielt.

 

Von Aussagen wie „Mit dem TMS Test musst du deinen Notenschnitt sogar unter 1,0 bringen!“ bis „Medizin studieren? Da hat man doch ohne gute Noten keine Chance…“ kursieren allerlei Schauermärchen darüber, wie man in Deutschland erfolgreich einen Studienplatz in Medizin ergattert. Kein Wunder – das Verfahren wirkt auf den ersten Blick einigermaßen kompliziert, und dass es nun reformiert wurde steigert die allgemeine Verwirrung noch einmal. Deshalb erklären wir euch hier genau, wie die Auswahl funktioniert, wie wichtig der Numerus Clausus (NC) noch ist, und welche Rolle der TMS Test oder „Medizinertest“ dabei spielt.

Offiziell nennt sich der ganze Prozess „Medizinisch-Pharmazeutische Verfahren“ (MV) und richtet sich an all jene, die Human-, Zahn-, Veterinärmedizin oder Pharmazie studieren wollen. Er wird von der Website hochschulstart.de organisiert und beginnt für alle zukünftigen Studenten erst einmal mit der Registrierung im DoSV-Bewerbungsportal (DoSV steht für Dialogorientierte Serviceverfahren) das ihr ebenfalls unter hochschulstart.de findet. Die genauen Details zum Bewerbungsantrag könnt ihr hier nachlesen:

https://hochschulstart.de/startseite/informieren-planen/verfahrensdetails/quotenmodell-des-medizinisch-pharmazeutischen-verfahrens-mv

 

Sobald der TMS Test und die Bewerbungsphase abgeschlossen sind, kommt es zum spannendem Teil: Die Studienplätze werden zugeteilt, sprich, es wird entschieden, für wen der Traum, Medizin studieren zu dürfen, in Erfüllung geht! Dies geschieht anhand gewisser Quoten, die da wären:

1. Vorabquote

2. Abiturbestenquote

3. Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ)

4. Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH)

 

1. Die Vorabquote

Wer denkt, dass zuallererst der Medizinertest zählt, der irrt: Zwei Zehntel der Studienplätze werden nämlich zu Beginn einem besonderen Anteil von Bewerbern zugeteilt. Bei diesen kann es sich um Zweitstudienplatzbewerber, Ausländer oder Härtefälle handeln. Doch auch wer bereit ist, seine Zukunftsplanung für das Ziel, Medizin zu studieren, ein bisschen anzupassen, kann davon profitieren: Bewerber, die sich verpflichten, zukünftig einer Stelle zuzuwenden, die dringend besetzt werden muss, werden ebenfalls berücksichtigt. So kann einem zum Beispiel der aus den Medien schon recht bekannte Mangel an Landärzten helfen, sich auch ohne ein perfektes TMS Ergebnis und trotz des NC einen Studienplatz zu sichern!

 

2. Die Abiturbestenquote

Nun beginnt das eigentliche Auswahlverfahren und die verbleibenden Studienplätze werden anhand der drei Hauptquoten vergeben, wobei ihr mit der Anmeldung automatisch in jeder der drei antretet. Hierbei kommt der NC ins Spiel: 30 Prozent der verbliebene Plätze sind für jene Anwärter vorgesehen, die beim Abitur am besten abgeschnitten haben – gute Noten im Abitur sind also naturgemäß von Vorteil. Dass Medizin Studieren zum Glück aber auch ohne möglich ist, werdet ihr in den nächsten beiden Absätzen sehen.

 

3. Die zusätzliche Eignungsquote (ZEQ)

Weitere zehn Prozent werden über die ZEQ vergeben. Wie diese genau zustande kommt, bleibt den einzelnen Unis selbst überlassen, der NC ist in dieser Quote allerdings nirgends relevant. Eine Rolle spielen unter anderem Ausbildungen oder Berufstätigkeit in einschlägigen Bereichen, außerschulisches Engagement, Aufnahmegespräche und natürlich Aufnahmetests, offiziell als „Studierfähigkeitstests“ betitelt. Dabei kommt vor allem der berüchtigte TMS Test zum Einsatz – in manchen Städten auch der HAM-Nat. Während man für letzteren so oft wie man will antreten kann und dabei sein Wissen im naturwissenschaftlichem Bereich unter Beweis stellt, darf der TMS Test nur ein Mal im Leben geschrieben werden und ist eher ein allgemeiner Intelligenztest. Die ZEQ dient vor allem dazu, den Unis eine Chance zu bieten, andere Kriterien als den NC beziehungsweise die Abiturergebnisse heranzuziehen. Umgesetzt wird das mit einem Punktesystem, mit dem jede Uni individuell bestimmte Leistungen – wie zum Beispiel ein gutes Ergebnis beim TMS Test – bewertet, um die Teilnehmer in eine Reihenfolge zu bringen. Während sich die Unis bei der Gewichtung des Medizinertests unterscheiden, ist der Termin für alle derselbe, da der Test deutschlandweit nur einmal im Jahr an allen Standorten gleichzeitig stattfindet. Auch die Anmeldung zum TMS 2020 muss jeder im gleichen Zeitraum, nämlich zwischen dem 1. Dezember und dem 15. Januar, erledigen.

 

4. Das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH)

40 Prozent der Plätze wurden vergeben, weshalb ganze 60 Prozent für das AdH übrigbleiben. Dieses ist im Grunde der ZEQ sehr ähnlich, nur das hierbei wieder die Abiturnoten berücksichtigt werden können. Denn die Unis haben freie Hand, für welche Leistungen sie wie viele Punkte vergeben möchten, sie sind allerdings verpflichtet, dies im Vorfeld festzulegen und sich an ein paar Grundregeln zu halten. So müssen beispielsweise bei Humanmedizin mindestens zwei nicht notenbezogenen Kriterien (also zum Beispiel der Medizinertest) herangezogen und mindestens eines maßgeblich gewichtet werden. SchülerInnen, die sich weniger Hoffnungen auf ein gutes Abitur machen aber dennoch Medizin studieren wollen, dürfen also aufatmen. Von großer Bedeutung ist hier also meist wieder der TMS Test – sich für diesen gut vorzubereiten kann also für viele der entscheidende Vorteil auf dem Weg zu einem Studienplatz sein!

Nach dem AdH ist die Vergabe der Plätze für das Medizinstudium beendet. Weiter Einzelheiten zu den Quoten findet ihr hier:
https://hochschulstart.de/startseite/informieren-planen/verfahrensdetails/quotenmodell-des-medizinisch-pharmazeutischen-verfahrens-mv#c696

 

Ihr seht also, dass Medizin studieren auch ohne ein gutes Abitur realisierbar ist – wo ein Wille, da ein Weg! Dank der Eigenständigkeit der Unis, verschiedene Kriterien verschieden zu gewichten, könnt ihr euch je nach Situation in der für euch vorteilhaftesten Stadt bewerben und euch so die persönlich beste Chance auf einen Studienplatz sichern.

 

Fazit:

Gute Abiturnoten sind natürlich toll, aber nicht zwingend notwendig und sehr viel kann mit einem guten Ergebnis beim Medizinertest gewonnen werden, was sich durch eine gründliche Vorbereitung sehr gut möglich ist.

Wer noch ein bisschen tiefer in die Materien eintauchen will, kann auf hochschulstart.de oder den Links unten weiterstöbern.

 

Quellen:

Links im Text, sowie:

https://hochschulstart.de/fileadmin/media/epaper/hilfe2020/hilfe-zur-bewerbung-2020/mobile/index.html#p=1

https://www.studymed.de/medizinertest

https://www.zeit.de/campus/studienfuehrer/2019/medizinstudium-bewerbungsverfahren-veraenderung-nc-zeq-fairness

https://cip.dmed.uni-heidelberg.de/tms-info/tms-info/index.php?id=ueber_den_tms

https://www.tms-termine.de/

http://tmsinfo.org/index.php?id=anmeldung_und_teilnahme

 

Links zu relevanten studymed Produkten:

https://www.studymed.de/tms-test-vorbereitung

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